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Seht das holde Mädchen hier!

Sie entfaltet sich im Spiele;
Eine Welt erblüht in ihr
Zarter, himmlischer Gefühle.
Sie gedeiht im Sonnenschein,

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Unsre Kraft in Sturm und Regen.

Heilig soll das Mädchen seyn,
Denn wir reifen uns entgegen!

Darum geht in Tempel ein,
Edeln Ernst in euch zu saugen!

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Stärkt an Frühling euch und Wein,

Sonnet euch an schönen Augen!
Jugend, Frühling, Festpokal,
Mädchen in der holden Blüthe,
Heilig seyn sie allzumal

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Unsrem ernsteren Gemüthe!
Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Uhland: Gedichte von Ludwig Uhland (1815). J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1815, Seite 020. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:UhlandGedichte1815_0020.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)