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Frühlingslieder.


1. Frühlingsahnung.

O sanfter, süßer Hauch!
Schon weckest du wieder
Mir Frühlingslieder,
Bald blühen die Veilchen auch.

2. Frühlingsglaube.

5
Die linden Lüfte sind erwacht,

Sie säuseln und weben Tag und Nacht,
Sie schaffen an allen Enden.
O frischer Duft, o neuer Klang!
Nun, armes Herze, sey nicht bang!

10
Nun muß sich Alles, Alles wenden.


Die Welt wird schöner mit jedem Tag,
Man weiß nicht, was noch werden mag,
Das Blühen will nicht enden.
Es blüht das fernste, tiefste Thal.

15
Nun, armes Herz, vergiß der Qual!

Nun muß sich Alles, Alles wenden.

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Uhland: Gedichte von Ludwig Uhland (1815). J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1815, Seite 054. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:UhlandGedichte1815_0054.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)