Seite:UhlandGedichte1815 0126.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Romantiker.

Welche Stimme, rauh und heischer!
Ist das wohl der Baur Hornvilla?
Ist es Klemens wohl, der Fleischer?
Von den Fenstern der Kamilla

5
Heb dich weg, du alter Kreischer!

Was die krit’sche Feder hält
Von den Alpen bis zum Belt,
Wüth’ es doch zu Haus und schäume,
Nur verschon’ es Ihrer Träume

10
Wundervolle Mährchenwelt!


Recensent.

Bänkelsänger, Hackbretschläger,
Volk, das Nachts die Stadt durchleiert,
Nennt sich jetzt der Musen Pfleger;
Nächstens, wenn Apoll noch feiert,

5
Dichten selbst die Schornsteinfeger.

Zeit, wo man mit Wohlbedacht
Nur latein’schen Vers gemacht,
Zeit gepuderter Perücken,
Drauf Pfalzgrafen Lorbern drücken,

10
Steig auf in der alten Pracht!
Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Uhland: Gedichte von Ludwig Uhland (1815). J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1815, Seite 126. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:UhlandGedichte1815_0126.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)