Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
25
Pfeif’ und Geige ruft zu Tänzen,Fackeln durch die Säle glänzen;
Wankt ein großer Schatten drinnen.
Er thät mit Sitten
Des Königs Tochter bitten,
30
Thät den Tanz mit ihr beginnen.
Tanzt im schwarzen Kleid von Eisen,
Tanzet schauerliche Weisen,
Schlingt sich kalt um ihre Glieder.
Von Brust und Haaren
35
Entfallen ihr die klarenBlümlein welk zur Erde nieder.
Und zur reichen Tafel kamen
Alle Ritter, alle Damen.
Zwischen Sohn und Tochter innen
40
Mit bangem MutheDer alte König ruhte,
Sah sie an mit stillem Sinnen.
Bleich die Kinder beide schienen,
Bot der Gast den Becher ihnen:
45
„Goldner Wein macht euch genesen.“Die Kinder tranken,
Sie thäten höflich danken:
„Kühl ist dieser Trunk gewesen.“
Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Uhland: Gedichte von Ludwig Uhland (1815). J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1815, Seite 186. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:UhlandGedichte1815_0186.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Ludwig Uhland: Gedichte von Ludwig Uhland (1815). J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1815, Seite 186. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:UhlandGedichte1815_0186.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)