Ludwig Uhland: Gedichte von Ludwig Uhland (1815) | |
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Und noch von allen Enden wird Vorrath zugeführt,
Von all den rüst’gen Bauern wird emsig nachgeschürt,
Und schon mit lust’gem Prasseln der Thürme Dach ergreift.
Ein Thor ist frei gelassen, so hat’s der Graf beliebt,
Dort hört man wie der Riegel sich leise, lose schiebt.
Dort stürzen wohl, verzweifelnd, die Schlegler jetzt heraus?
Voran drei Schlegelkön’ge, zu Fuß, demüthiglich,
Mit unbedecktem Haupte, die Augen untersich;
Dann viele Herrn und Knechte, gemachsam, Mann für Mann,
Daß man sie alle zählen und wohl betrachten kann.
Ich traf euch gut beisammen, geehrte Brüderschaft!
So konnt’ ich wieder dienen für den Besuch im Bad;
Nur Einen miss’ ich, Freunde! den Wunnenstein, ’s ist Schad’!“
Ein Bäuerlein, das treulich am Feuer mitgefacht,
„Drei Könige zu Heimsen, – so schmollt es – das ist viel!
Erwischt man noch den vierten, so ist’s ein Kartenspiel.“
Zu Achalm auf dem Felsen, da haust manch kühner Aar,
Graf Ulrich, Sohn des Greiners, mit seiner Ritterschaar;
Wild rauschen ihre Flüge um Reutlingen die Stadt,
Bald scheint sie zu erliegen, vom heißen Drange matt.
Ludwig Uhland: Gedichte von Ludwig Uhland (1815). J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1815, Seite 318. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:UhlandGedichte1815_0318.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)