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fort mit den Dingern … Gar kein Kunststück weiter …!“ – –

Der Feind hatte sich tatsächlich zurückgezogen. Allmählich beruhigten sich nun auch die vierbeinigen Lagergenossen wieder. Leider hatte das Dynamit aber doch ein Opfer gefordert. Ein Felsstück hatte einem der Maulesel den Kopf zerschmettert. Alles in allem war man aber noch recht glimpflich weggekommen.

Doktor Pinkemüller erklärte jetzt, daß man in dieser „Mausefalle“ um keinen Preis bleiben dürfe, da man nie wissen könne, ob die Angreifer nicht die Morgenstunde, in der zuweilen dichte Nebel die Berge ringsum einhüllten, zu einem neuen Überfall benutzen würden. Deshalb wurde sofort aufgebrochen, nachdem Ali Mompo festgestellt hatte, daß der Ausgang des Talkessels frei von Feinden war. Möglichst leise wurden die Reit- und Lasttiere ins Freie geführt. Zunächst hatte man dann noch einen Engpaß, ein ausgetrocknetes Flußbett, zu passieren, bevor man in ein weites, ebenes, rings von zackigen Felshügeln eingeschlossenes Tal gelangte, in dessen Mitte sich ein verfallenes Bauwerk erhob, das die Gefährten schon am Tage vorher auf dem Hinmarsch nach der „Mausefalle“ bewundert hatten und von dem der gelehrte kleine Doktor behaupten wollte, es handle sich hier um einen Tempel einer Kulturepoche aus der Zeit des Königs Salomo etwa.

Dieses aus Steinquadern errichtete, noch leidlich gut erhaltene Tempelgebäude stand auf einer Anhöhe, bildete ein geschlossenes Quadrat mit nur einem einzigen breiten, gewölbten Eingang und hatte einen Innenhof, in dem merkwürdigerweise recht üppiges, saftiges Gras und sogar einige Ginstersträucher, fast schon Bäume, wucherten.

Pinkemüller hatte jedoch, obwohl dieser Tempel einen vorzüglichen Lagerplatz abzugeben schien, dringend davor gewarnt, hier zu bleiben, da man in dem Innenhof wie in einem Gefängnis einkerkert wäre, falls das Eingangstor durch feindlich gesinnte Leute von außen abgesperrt würde. Jetzt aber war er es selbst gewesen, der in den Tempel als an eine vorläufige sichere Zufluchtstätte gedacht hatte.

Nachdem die Tiere in einer Ecke untergebracht worden

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W. Belka: Unter den Muka Lari-Zwergen. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1916, Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Unter_den_Muka_Lari-Zwergen.pdf/21&oldid=- (Version vom 1.8.2018)