ist ganz unleidlich, sie zankt und prügelt sich mit den Leuten herum.
Wenn ein Unheil bevorsteht, so verkündet dies die Anna Subata.
An dem Wege von Gollscho nach Domsdorf liegt ein Wald: in dem Wald sind noch jetzt viele Sümpfe. Man sagt, dass hier des Nachts um zwölf Uhr die Anna Subata erscheint, um die Menschen, welche um diese Zeit des Weges kommen, vor den Sümpfen zu warnen.
Ein Bauer wollte am Marientag in die Haide gehen. Am Ende des Dorfes begegnete ihm Jemand, der fragte ihn: „Wohin an Marien?“ Der Bauer antwortete: „Meine Marie ist zu Hause.“
Als der Bauer in die Haide kam, sah er eine Frau mit einem schrecklichen Gesicht, welche ihn mit den Worten anredete: „Was machst Du hier?“ Der Bauer erschrak über die Frage und das furchtbare Gesicht so sehr, dass er nach Hause ging, krank wurde und acht Tage darauf starb. Die Leute, denen er von dem furchtbaren Gesicht erzählte, sagten, er habe die Anna Subata oder Maria na Penku gesehen.
Maria na Penku ist eine Frau, welche im Walde auf einem Stamme sitzt.
Die Maria na Penku erscheint kleinen Kindern am Marientage. Sie sitzt auf einem Baumstamm und kämmt ihr Haar. Kommt ein Kind in ihre Nähe, so springt sie vom Stamm
Edmund Veckenstedt: Wendische Sagen, Märchen und abergläubische Gebräuche. Leuschner & Lubensky, Graz 1880, Seite 113. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Veckenstedt_-_Wendische_Sagen,_M%C3%A4rchen_und_abergl%C3%A4ubische_Gebr%C3%A4uche.pdf/133&oldid=- (Version vom 26.9.2016)