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sie hat in der Nacht neun Junge bekommen.“ „So,“ sagte der Nix, „da bleibe ich nicht hier.“ Seit der Zeit verschwand er für immer aus der Mühle.

bei Vetschau.     
34.

Die Nixe konnten die Hunde nicht leiden; wenn sie ein Gehöft betreten wollten, so musste der Bauer die Hunde anbinden.

Sylow.     
35.

Die Nixe sind verschwunden, sobald das Läuten der Glocken erscholl.

Dissen.     
36.

Die Nixe haben bei Kolkwitz einen grossen Begräbnissplatz gehabt, welchen man aufgedeckt hat. Auf dem Begräbnissplatz hat man viele Urnen gefunden.

Ströbitz.     


37.

Einst ging ein Mann aus Straupitz mit seinem Sohne, welcher in dem Alter von acht oder neun Jahren stand, an den Koblosee, um zu angeln. Dem Vater wurde die Zeit lang; er sagte deshalb seinem Sohne, derselbe möchte ruhig weiter angeln, er wolle ein wenig nach Lasow in die Schenke gehen. Kaum war der Vater fort, so wurde der See, welcher vorher ganz ruhig und[WS 1] klar dagelegen hatte, unruhig und stürmisch; bald wogten die Wellen wild auf und nieder. Plötzlich sah der Knabe, wie eine riesige Welle auf ihn zukam, auf der Welle aber sass ein Männchen mit einer kleinen rothen Mütze auf dem Haupte, die Beine desselben waren dünn wie die Mohrrüben. Da erfasste den Knaben eine furchtbare Angst, er liess die Angel und das übrige Geräth im Stich und lief entsetzt nach Haus. Hier verfiel er sogleich in eine schwere Krankheit und es hat viele Monate gedauert, bis er genesen ist.

Straupitz.     
38.

Wer sich am Johannistag am Ufer des Koblosees niederlegt, um zu schlafen, der liegt, wenn er aufwacht, ganz wo

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: nnd