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Finger-Setzung unter Fig. XXXV. Die lincke Hand hat zweyerley gute Applicatur.

 §. 59.  As dur hat nach Fig. XXXVI. so wohl hinauf als herunter mit dem Absteigenden F moll[WS 1] einerley Setzung der Finger. Dieses letzteren Applicatur beym Aufsteigen ist unter Fig. XXXVII. besonders abgebildet. Die lincke Hand hat hier abermals zweyerley gute Finger-Ordnungen, von denen die nächst den Noten die brauchbarste ist, ob schon die unterste das im 35. und 46. §. angeführte aufs neue beweiset.

 §. 60.  Es dur sehen wir bey Fig. XXXVIII; diese Ordnung der Finger gilt im Auf- und Absteigen. Das absteigende C moll hat dieselbe Applicatur. Diese Ton-Art, wenn sie in die Höhe gehet, hat unter Fig. XXXIX. für jede Hand zwey Arten von Finger-Ordnungen, wovon die den Noten entlegensten nur in dem Bezirck einer Octave in einer Folge gut seyn. Wir mercken hierbey an, daß jemehr die Versetzungs-Zeichen und halben Töne sich bey den Tonarten verlieren, welches hauptsächlich in den aufsteigenden weichen Scalen vor die andern geschiehet, desto mannigfaltiger die Applicaturen werden.

 §. 61.  Wir sehen aus der Vorschrift dieser Scalen, daß der Daumen niemals auf einen halben Ton gesetzt wird, und daß er bald nach dem zweyten Finger alleine, bald nach dem zweyten und dritten, bald nach dem zweyten, dritten und vierten Finger, niemals aber nach dem kleinen eingesetzt wird. Weil jede Scala sieben Stuffen hat, und die Wiederholung jeder Scale, um bey einer Ordnung zu bleiben, ihrem Anfange ähnlich seyn muß, so mercke man, daß der Daumen gemeiniglich einmahl nach den zweyten darauf folgenden Fingern und das andre mahl nach allen dreyen eingesetzt wird; beym Aufsteigen mit der rechten Hand und beym Absteigen

mit der lincken heißt dieses untersetzen. Uebt man sich so lange,

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: f moll