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 §. 8.  Da die Zeichen der Vorschläge nebst den Zeichen der Triller beynahe die eintzigen allenthalben bekandten sind, so findet man sie gemeiniglich angedeutet. Da man sich aber dennoch nicht allezeit hierauf verlassen kan, so muß man versuchen, in wie weit es möglich ist, den Sitz dieser veränderlichen Vorschläge zu bestimmen.

 §. 9.  Ausserdem was wir im 6. §. gesehen haben, so kommen die Vorschläge von veränderlicher Geltung gemeiniglich vor: Bey gleichem Tacte im Niederschlagen Fig. II. (a), und Aufheben (b); bey ungleichem Tacte aber im Niederschlage alleine, Fig. III. allezeit vor einer etwas langen Note. Man findet sie ferner vor den Schluß-Trillern Fig. IV. (a). Vor den halben Cadentzen (b), vor den Einschnitten (c), vor den Fermaten (d), und vor der Schluß-Note nach (e) und ohne vorhergegangenen Triller (f). Wir sehen bey dem Exempel (e), daß nach dem Triller der Vorschlag von unten besser thut, als der von oben, deswegen würde der Fall bey (g) nicht gut klingen. Langsame punctirte Noten vertragen diese Art von Vorschlägen ebenfalls (h). Wenn diese Art von Noten auch schon geschwäntzt wären, so muß doch die Zeit-Maaß gemäßiget seyn.

 §. 10.  Diese veränderlichen Vorschläge von unten kommen nicht leicht anders vor, als wenn sie die vorige Note wiederholen; die aber von oben trift man auch ausserdem an.

 §. 11.  Nach der gewöhnlichen Regel wegen der Geltung dieser Vorschläge finden wir, daß sie die Hälfte von einer folgenden Note, welche gleiche Theile hat, Fig. V. (a), und bey ungleichen Theilen (b) zwey Drittheile bekommen. Ausserdem sind folgende Exempel Fig. VI. merckwürdig.

 §. 12.  Die bey Fig. VII. befindlichen Exempel kommen auch oft vor. Die Schreib-Art davon ist nicht die richtigste, weil