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 §. 15.  Ausserdem kommt der Doppelschlag oft nach langen Vorschlägen über etwas langen Noten vor, wie wir Fig. LI. bey (c) (e) (f) und (h) gesehen haben. Wir mercken hierbey an, daß der Doppelschlag über einem Vorschlage (denn die im vorigen §. angeführten wiederholten Noten sind fast allezeit Vorschläge) nicht leidet, daß die folgende Note einen Zierrath bekomme Fig. LVI; es sey denn dieser Vorschlag vor einer Fermate, wobey er auch wegen des darüber befindlichen Zeichens länger gehalten wird, als seine Geltung erfordert; die letzte Note von diesem Doppelschlage wird unterhalten, daß man also ohne Eckel gar wohl nach einem kleinen Zwischen-Raume in den darauf folgenden langen Mordenten hinein gehen kan (a).

 §. 16.  Vorschläge, welche die vorhergehende Note nicht wiederholen, leiden über sich keinen Doppelschlag Fig. LVII, ob er schon über der darauf folgenden Auflösung angebracht wird, (a).

 §. 17.  Da man ausser dem Claviere das Zeichen des Doppelschlags eben so wenig kennet, als nöthig diese Manier in der Musick ist: so deutet man sie durch das gewöhnliche Zeichen des Trillers, oder wohl gar durch das Zeichen des Mordenten, welches manchmahl einen Triller vorstellen soll, an. Bey Fig. LVIII. finden sich ein Haufen Exempel, bey welchen allen der Doppelschlag besser und bequemer ist als der Triller. Die mit einem (*) bezeichneten enthalten den eigentlichen Sitz eines Doppelschlages, weil allda keine andere Manier statt hat. Die mit (1) (2) (3) und (4) bezeichneten Figuren, wobey aber die letzte Note allezeit die wiederholte mittelste seyn muß, sind eben so gewiß ein Sitz eines Trillers, als eines Doppelschlags bey geschwindem Tempo. Bey dem Exempel (X) wird zuweilen in langsamer Zeit-Maaß nach dem Doppelschlage noch ein Vorschlag an dieselbe Note gehängt.