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für seine Söhne, der Ehrgeiz und die Hoffnung, vielleicht einst an der Spitze des Ordens über ein ganzes Volk regieren zu können, belebte den jungen Helden. Vielleicht gab es damahls nicht Eine adelige Familie in Deutschland, die nicht einen Anverwandten unter den Deutschherrn gehabt hätte. So wurde die Größe des Ordens von allen Seiten recht planmäßig begünstigt. Der ungeheure Aufwand, den er, besonders seit der Mitte des dreizehnten Jahrhunderts, von seinen politischen Kräften machte, galt der eigenen Größe, und der Befestigung der Ordensmacht auf ewige Zeiten. Die Besiegung der Littauer sollte dem großen Werke die Krone der Vollendung aufsetzen, und dem schönen Rivalitätskampfe mit den Königen von Europa neue Kräfte geben. Winrichs großes Genie hatte dieß recht gut berechnet. Er selbst ist der erste Held in diesem blutigen Kampfe.

Als Großkomtur des Ordens in der Schule der Staatsklugheit erzogen, und unter den vorigen Regierungen in Schlachten versucht, konnte er selbst handeln, wo es galt. Als Abenteuerer hatte er für die Sache des edlen Ludwigs von Baiern gegen den König von Böhmen gefochten,