Seite:Versuch einer Geschichte der Hochmeister in Preußen.pdf/17

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und mit den edelsten deutschen Jünglingen für den rechtmäßigen Kaiser geblutet. Ein stattlicher junger Mann, voll blühender Schönheit und männlicher Stärke, war er nach Marienburg gekommen, wo er im sechs und zwanzigsten Jahr seines Alters zum Mitgliede des Ordens aufgenommen wurde. Die Energie seines vortrefflichen Geistes, womit er das schnell vollführte, was er anfing, und besonders die sanften Menschheitsgefühle, wodurch er sich alle Herzen verband, schafften ihm Ansehen und Freunde. Aber der Neider war keine kleinere Zahl; und Ulrich von Ochtendung sein hitzigster Rival. Beide wurden von dem Hochmeister Arfberg nach Mainz geschickt, um den Beistand des Erzbischoffs in einer Schuldfoderungssache gegen die Bürger von Frankfurt zu suchen. Ulrich reis’te mit dem Vorsatze von Marienburg ab, seinem Begleiter auf diesem Zuge eine Grube zu graben. Friedlich waren sie bis Erfurt gekommen, als Ulrich vor dem Thore sein Pferd wandte, und mit dem Abschiede davon ritt: lebt wohl, Herr Bruder Komtur, anders sehn wir uns wieder. Unbesorgt setzte Winrich am andern Morgen seine Reise mit