Seite:Versuch einer Geschichte der Hochmeister in Preußen.pdf/29

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Hochmeister in Begleitung der Kapitels-Brüder empfing ihn mit brüderlichen Umarmungen.

Jahrs darauf erschienen Keistut und Olgard wieder in Preußen mit zwanzig tausend Kriegsgesellen und drüber. Wie wilde Thiere fuhren sie über das Land bis in die Gegend von Ressel, und verbrannten Dörfer und Kornfelder und fruchtbare Weinberge und Wiesen mit barbarischem Wohlgefallen. Fünfzehnhundert Gefangene, theils von der Kolonne des Komturs Roderich von Gehlen, theils Bauern führten die Sieger weg. Alles übrige floh in Verzweiflung. Da warfen sich der Vogt von Ermeland, Friedrich Obart, und der Komtur Kranichfeld mit ihren kühnen Kriegern dem Feinde entgegen. Aber zu stolz auf ihre Heeresmacht blickten sie verächtlich auf die Kraft ihrer Gegner. Erst nach einem sechs stündigen hitzigen Kampfe ging Olgard auf die Flucht und machte das Land neuerdings zur Wüste, raubte, brannte, würgte. Die Ordensritter funkelten von edler Wuth, und vergaßen, daß hitziges Nachsetzen oft gefährlicher sey, als die hitzigste Schlacht. Viele der wackersten und edelsten Kämpfer fanden den Tod. Da fiel Obart und