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dem Kreuzheere abwechselnd in Feindes Land und an der Grenze herum, und machte manchen kostbaren Verlust. Die Ordensschriftsteller suchen ihn, wie immer, durch Verrätherei und Unglück zu entschuldigen. Die Litthauer mußten hier, wie die Sarazenen im Orient den Christen Gift unter das Mehl mischen. Vinzenz erzählt davon vier kühne Fabeln.[1]

Gegen Ende des Jahrs 1359 zogen dreitausend Kreuzfahrer nach Hause, viele mit litthauischen Mädchen, die zur Taufe gezwungen und am Rhein Mütter von littauisch-teutschen Kindern wurden. Walter Stadion führte Keistuts neunzehnjährige Tochter heim, aber er nahm sie nicht zum Weibe. Hinter mitleidslosen Mauern mußte das arme Mädchen in dem Agnesenkloster zu Mainz ihr Leben verkümmern, und entfernt von dem Genusse der Liebe die Annahme der Taufe büßen, da sich die edelsten Litthauer um ihre Hand bewarben und blühendes Hofglück und Reichthum ihrer im Vaterlande warteten.

Kniprode war seinem Schwure einen Feldzug schuldig. Er rüstete und vereinigte sich mit

  1. In Chron. cit. p. 97.