Seite:Versuch einer Geschichte der Hochmeister in Preußen.pdf/42

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wieder, ich wollte ihn in ein eisernes Bauer sperren.

Kaum war Keistut in Litthauen angekommen, da machte er schon wieder neue Anschläge auf das Ordensgebiet. Dieses Mahl sollte die Stadt Danzig die Schmach seiner Gefangenschaft entgelten. Der Hochmeister hatte den Russen auf ihr Ansuchen sicheres Geleit für ihre Personen und Waaren zur Besuchung des Dominikmarktes in Danzig gestattet. Keistuten schien dieß eine herrliche Gelegenheit die Stadt zu überfallen. Er schickte vertraute Kundschafter nach Rußland, und ließ die dasigen Kaufleute für sein Interesse gewinnen. Kriegerische Mannschaft wurde aus Litthauen heimlich nach Masuren gebracht und bis zu dem entscheidenden Augenblicke im Lande vertheilt. Die Russen sollten nach Keistuts Plan in Danzig Händel suchen, die Waffen ergreifen und die Einwohner niederhauen. Er selbst wollte dann mit seinen Litthauern die Stadt überfallen. Die Sache war planmäßig angelegt, aber sie gelang nicht. Achthundert Russen kamen mit einer ungewöhnlichen Menge Waaren zum Markte, und mit Gewehren, womit sie doch sonst nicht zu handeln pflegten.