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schickte den Großkomtur Wolfram von Baldenheim mit dem Heere voran; er selbst folgte mit Schindekopf nach. Baldenheim zog vor die Festung Kauen, und machte in drei Tagen das Land zur Wüste. Indessen hatte sich Keistut mit fünfzigtausend Mann von seinem Lager erhoben, um die Festung zu entsetzen. Da kam ihm Schindekopf[1] mit dem Ordensheere entgegen und lieferte ihm eine Schlacht. Es war in der nämlichen Ebene, die durch das Blut des zweiten Aprils im vorigen Jahre bezeichnet war. Zwei Tage fochten beide Heere in kleinen Scharmützeln mit gewohnter Tapferkeit, da erschienen am dritten Kniprode und Baldenheim mit der Belagerungs-Armee, und das Glück lenkte sich auf Schindekopfs Seite. Keistut wurde gänzlich aufs Haupt geschlagen und floh bis tief in Litthauen, wo er wieder frische Truppen sammelte und zum Entsatze der Festung zurückkam. Baldenheim machte nun alle Anstalten zu einer förmlichen Belagerung; Schindekopf durchstreifte das Land und trieb die Bauern zur Arbeit an den Verschanzungen

  1. Schütz nennt Baldenheim.