Seite:Versuch einer Geschichte der Hochmeister in Preußen.pdf/50

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

den Fall der Festung noch auf dem siegreichen Heimzuge des Hochmeisters durch unvermutetes Nachsetzen, und erschlug fünfhundert Mann, in einem litthauischen Dorfe, wo sie sich vom Hauptzuge getrennt hatten. Der Anführer von Schinken warf sich in dem Gewirre auf sein Roß und entkam glücklich dem Tode mit zwei Officiers von der Kreuzarmee.

Aus Teutschland kam Nachricht, daß zwei Fürsten aus Baiern, Ruprecht und Wolfgang mit auserlesener Mannschaft im Anzuge wären, dem Orden beizustehen. Kniprode schickte ihnen seinen Marschall sechs Tagreisen entgegen und ließ sie bewillkommen. Herzog Ruprecht galt für einen der wackersten Helden seiner Zeit. Die Chronikenschreiber haben ihn den Makabäer genannt. Der Hochmeister vereinigte sein Heer mit ihnen und ging im Junius nach Litthauen in die Landschaften Witow, Eroglen, Parnrey, Labuno und Zeyme. Doch dieß Mahl kam ihnen kein feindliches Heer entgegen, und sie verwüsteten das Land nach Kreuzfahrer-Art. Da stieß der Komtur von Osterode, dessen Volk von Beutelust tief ins Land getrieben wurde, auf ein befestigtes litthauisches