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gebracht. Die Außenwerke, die seit Keistuts Eroberung im letzten Winter noch zum Theil im Schutte lagen, ließ der Komtur von Königsberg wieder aufbauen, und zwei Thürme an der Nordseite errichten mit einem tiefen von unten auf ausgemauerten Graben.

Keistut kam darauf mit dreizehntausend Mann nach Angerburg und zerstörte es, und verwüstete die Gegend. Vorzüglich empfand dieses Mahl Schalawonien die Macht seines siegenden Schwertes. Alles was ihm entgegen kam, wurde niedergemacht. Achthundert Einwohner verließen wieder den christlichen Glauben und ersoffen im Heidenthume. Keistut lohnte ihnen dafür und verschonte ihre Wohnungen mit Raub und Brand. Aber der dritte Mann mußte zu seinem Heere schwören und sich gegen den Orden bewaffnen. Er versprach ihnen, sie blos als Föderirte zu behandeln und ihnen einen eigenen Fürsten zu geben, wenn das Glück seine Waffen segnen würde und er sich in dem Ordensgebiete befestigen könnte. Aber dieser Triumf ward ihm durch die Untreue seiner 2 Söhne verbittert, die nach Preussen entwichen und sich dem Hochmeister in die Arme warfen. Unter