Seite:Versuch einer Geschichte der Hochmeister in Preußen.pdf/57

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prächtigen Feierlichkeiten nahmen sie zu Marienburg die Taufe. Ein Bischof verrichtete sie, und Kniprode stand dazu als Pathe. Darauf wurden sie in einer Prozession durch die Stadt geführt und dem Volke gezeigt, das ihnen freudig entgegen jauchzte, und den Herrn lobpreis’te für die Verbreitung des allein selig machenden Glaubens. Wahrscheinlich war eine Entzweiung der Söhne und des Vaters die Ursache dieser Entweichung, und nicht die Ueberzeugung von der Vortreflichkeit des christlichen Glaubens. Kniprode schien dieß auch selbst zu fühlen, denn er schlug ihnen den Ritterorden ab, in den sie aufgenommen seyn wollten, und vertraute ihnen keine Stelle unter seinem Heere. Vorher wollte er die Reinheit ihrer Absichten und ihre Treue prüfen. Da sie aber davon keine Beweise gaben, so blieben sie zu Marienburg unter der Aufsicht eines Ordenspriesters, der sie im christlichen Glauben unterrichtete. Nachher gingen sie mit einem Komtur nach Baiern. Wenn man ihre Bekehrung genauer betrachtet, so wird es nicht unwahrscheinlich, daß sie sich an ihrem Vater zu rächen suchten, und durch die Verbindung mit dem Orden sich dereinst Anhang in Litthauen,