Seite:Versuch einer Geschichte der Hochmeister in Preußen.pdf/63

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ihn nächstens mit seinem Belagerungskorps vor der Festung aufheben würde. Da ließ Schindekopf zum Sturme blasen. Aber die Belagerten schlugen ihn zwei Mahl ab, und wurden beim dritten Mahle bezwungen. Alles, was Waffen tragen konnte, ließ der erzürnte Sieger niedersäbeln, die Weiber wurden zu Gefangenen gemacht. Darauf ward eine Zusammenkunft zur Auswechselung der Gefangenen zu Königsberg veranstaltet. Keistut kam persönlich dahin, und ward von dem Marschall fürstlich bewirthet, und nebst seinem Gefolge mit Feierlichkeiten nach damaliger Art unterhalten. Vierzehn Komture und sechs und neunzig Ritter nebst einer großen Anzahl Gemeiner wurden gegen diejenigen ausgewechselt, die noch nicht die Taufe genommen hatten und wieder zurückkehren wollten. Keistut unterhandelte auch wegen seiner Söhne, aber ihre Auslieferung schlug ihm Schindekopf ab und entschuldigte sich damit, daß sie nicht mehr im Lande wären. Schütz erzählt, daß Keistut bei dieser Gelegenheit erklärt habe, dem Hochmeister im folgenden Jahre einen Besuch in Preußen zu machen, worauf der Marschall antwortete, daß man gehörig für seinen Empfang