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und gingen im Morast unter. Die übrigen kamen mit der Beute glücklich nach Preussen.

Nicht minder glücklich streifte der Marschall, Gottfried von Lindau, ein tapferer Schwabe, bis in die Gegenden von Wildau und Troke. Er wurde aber auf seinem Rückzuge von einer feindlichen Kolonne abgeschnitten, und mußte sich fechtend mit den Seinigen den Weg öffnen, aber ohne sonderlichen Verlust, denn der Feind hatte keine feste Stelle und focht im freien Felde, und dann war er den Rittern selten gewachsen.

Glücklich für die Litthauer war das folgende Jahr. Die Chronikenschreiber suchen zwar, wie gewöhnlich, ihre Thaten zu verkleinern, aber nach dem zu schliessen, was Vinzenz berichtet, müssen sie Wunder der Tapferkeit gethan haben, denn die Kolonne des Komturs von Labiau wurde ganz von ihm aufgerieben und gefangen. Der Komtur selbst ward nach seiner Gefangenschaft von Alexandern, einem feindlichen Feldherrn, auf seinem Zuge mitgeführt und klagte sein Unglück dem Hochmeister in einem Schreiben, das Alexander selbst durch einen Herold bestellen ließ. „Wir sind geschlagen, heißt es darin, und ich klage euch das Unglück aus dem