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in der Gegend von Rastenburg, Luneburg, Rhein, Polska, Hohenrada, Tapiau und bei Thoren an der Weichsel. Sie gehörten meist dem Orden, und wurden als Regal von ihm gebaut und benutzt. Kniprode sorgte hauptsächlich für ihre Aufnahme. Er ließ mit schweren Kosten verständige Weinbauer aus Teutschland und Italien kommen, die die Berge, jeder nach seiner Art, behandeln mußten. Die meisten Berge waren mit kurzen Stöcken bepflanzt, deren Ranken über die Erde krochen, und nicht an langen Pfählen mit Reisig aufgebunden wurden. Doch machte auch bisweilen die Lage des Weinlandes in einer Fläche dies Verfahren nöthig. Dann gedieh aber die Frucht nicht sonderlich, und sie kam nicht eher, als mitten im November, nachdem sie ein Paar Mahl von einem tüchtigen Froste gelitten hatte, zur Reife. Aber in den Steinbergen, wo man keine Pfähle brauchte, war die Ernte viel früher, aber der Wein hatte einen Erdgeschmack, den er nicht leicht in den ersten Jahren verlor. Im Frühjahre wurden die geilen Ranken fleißig beschnitten, und der Boden von aller Unreinigkeit gesäubert. Vinzenz erzählt, daß ein Mahl einige Landesbewohner,