Seite:Versuch einer Geschichte der Hochmeister in Preußen.pdf/89

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Schule. Die Lehrer erhielten von den Bauern jährlich bestimmte Victualien und aus der Ordenskasse sechs ungersche Gulden. Dafür mußten sie den Kindern teutsch lehren, und lesen und sie im Christenthume unterrichten. Aber nur im Winter wurde Schule gehalten, denn im Sommer mußten die Kinder ihren Eltern in der Feldarbeit helfen. In einem menschenarmen Lande sind auch Kinderhände dem Landmanne für das Heuschlagen Gewinn. Die Kinder aus den kleinern Dörfern mußten in das ihnen nächst gelegene Dorf zur Schule gehen. Kniprode sorgte auch für die höhere Bildung der Jugend und für den Unterricht derer, die sich dem geistlichen Stande widmen wollten. In Marienburg und Königsberg wurden lateinische Schulen unter der Aufsicht Peters von Augsburg, eines gelehrten Ordenspriesters, angelegt. Die Schüler bekamen hier den Unterricht umsonst, und die fleißigen wurden von dem Hochmeister beschenkt und für ihr Unterkommen gesorgt. Wenn sie aus adeligen Familien waren, so konnten sie Ritter werden, und die Bürgerlichen und Armen hatten Ansprüche auf den geistlichen Stand und kamen als geistliche Brüder in