Seite:Volkssagen und Legenden des Landes Paderborn, 038.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

richtete er sich fortan mit seiner Abreise, und so kam er nachher nie wieder zu spät. Das ist die Uhr im linken Seitenschiff des Doms zu Paderborn, welche noch immer eine Viertelstunde zu früh geht.




Marienmünster.

Der fromme Bischof Badurad von Paderborn hatte ein Gelübde gethan, der heiligen Jungfrau zu Ehren ein Kloster zu bauen; nur konnte er über den Ort, wo es stehen sollte, nicht einig mit sich werden. Zu derselben Zeit hatte ein alter Hirt, welcher über Nacht bei seinen Schafen im Felde war, ein Gesicht von einer großen Schaar Hirsche mit leuchtenden Geweihen, welche sich erst, als wenn sie etwas suchten, im Thale herumtrieben; sich dann auf einem Flecke zusammenfanden und lagerten, und zuletzt spurlos verschwanden. Der Hirt erzählte die Sache einem Geistlichen, und als sich die Erscheinung allnächtlich wiederholte, seinen Bekannten; das Gerücht davon trug sich hier und dorthin; endlich

Empfohlene Zitierweise:
Josef Seiler: Volkssagen und Legenden des Landes Paderborn. J. Luckhardt’sche Buchhandlung, Cassel 1848, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Volkssagen_und_Legenden_des_Landes_Paderborn,_038.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)