Seite:Volkssagen und Legenden des Landes Paderborn, 081.png

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die große Helle die allenthalben war, da er sich doch tief unter der Erde befand. Jedoch bald merkte er, daß dieses Licht von sieben Schlössern ausging, welche vom lautersten Golde in dem Zauberthale erbaut, und mit Smaragden und Perlen gedeckt waren. Eilig wollte er auf das erste derselben zugehen; da nickte ihm eine Rose mit so wollüstig süßem Duft entgegen, daß er sich nimmer enthalten konnte sie zu brechen, und den Wohlgeruch gierig einzusaugen. Aber in dem Augenblicke hörte er die kleine eiserne Thür dröhnend zufallen, und – die schwärzeste Nacht umgab ihn. Zugleich hörte er das Wasser im Brunnen brausen und steigen und an seinen Ort zurückkehren. – Der alte Bischof ist nie wieder zum Vorschein gekommen; ebenso wenig der fremde Zauberer und das steinerne Marienbild. Ob das letztere in den Brunnen wieder hinabgestiegen, oder ob der Fremde mit ihm ungesehen entkommen ist, – das kann Niemand sagen.




Empfohlene Zitierweise:
Josef Seiler: Volkssagen und Legenden des Landes Paderborn. J. Luckhardt’sche Buchhandlung, Cassel 1848, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Volkssagen_und_Legenden_des_Landes_Paderborn,_081.png&oldid=- (Version vom 11.5.2023)