Seite:Volkssagen und volksthuemliche Denkmale der Lausitz 015.jpg

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Trigla, Göttin der Pole, des Salzes und der Sonne, Puscet, Beschützer der heil. Haine, Zuttiber, Holzgötze, Püstrich, der die Gottesdienst-Verächter bestraft, Pikoll[1], Gott der Unterwelt, Ausweit, Gott der Kranken und Gesunden, Flynß, der Erwecker der Todten, Czernebog, Gott der Bösen, der Teufel.[2]

Ihnen folgte das Heer der untergeordneten Götter (dii minorum gentium), Dämonen, Genien, dienstbare Geister (Engel, diaconi, apostoli), welche von Teutschen und Wenden – wenn schon nicht gleich den wirklichen Göttern – doch, wie bei den Griechen und Römern, gleich den Hausgötzen (lares, penates, lemures) – theils gefürchtet, theils verehrt, gehegt, gefüttert und verpflegt wurden.

Man glaubte von letztern sich auf allen Schritten und Tritten begleitet, hielt sie für Schirmer gegen des Teufels Trug und List, wie gegen der Menschen Bosheit und Ränke, sah sie, als Beistand im Treffen, als Wächter im Lager gegen die Feinde an, man war versichert, daß sie sich über ein ordentliches Leben ihrer Schützlinge freuten, ihnen Linderung auf dem Krankenlager verschafften, den Todesschweiß vom Gesichte trockneten und nach dem Tode


  1. S. Pusterus, vetus Germanorum idolum praes. Webero censurae subjicit Joh. Phil. Christ. Staudius Giesae 1717.
  2. S. Mich. Frencelii dtss. III. de idol. Slavorum et Abrah. Frencelii de diis Sorabor. aliorumque Slavorum, in Hoffmanni script. rer. Lus. p. 63. seqq. Lips. et Budissae 1719. in Fol. Daß übrigens viel Aehnlichkeit der Götter der Wenden mit den bei den Letten herrschte, erhellt aus G. Merkels Vorzeit Livlands. Leipzig 1798. 2 Bde. 8vo.