Seite:Volkssagen und volksthuemliche Denkmale der Lausitz 030.jpg

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Terrebant densae hinc sylvae, lapidesque maligni,
Hinc spissae rupes; vix semita parva patebat.
Nobilis extruxit sedem hanc Landscronius heros:
Ut si forte duces Mavors ad bella vocaret,
Tutamen sibi praeberet, tutosque receptus.
Post varias experta vices, variosque subinde
Passa duces, tandem numerata venditur auro
Gorliciis.
[1]


Doppelgipflich erhebt sich, ungefähr eine halbe Stunde von der Stadt Görlitz gegen Südwest in konischer Gestalt[2] die Landeskrone, von welcher in alten Ritterzeiten ein Schloß[3] mit hohen Thürmen über schlanke Fichten und Tannen stolz hinab schaute, trotzend auf seine durch Natur und Kunst ihm verliehene Vestigkeit. Drohende Felsen, undurchdringliche Wälder und beträchtliche Steinwacken gestatteten kaum einen schmalen Fußsteig und machten es für damalige Zeiten unbezwingbar.

Benno von Landscron[4] soll es erbaut haben. Seine nachherigen Besitzer machten durch Räubereien und


  1. Christoph. Staudius Gorlic. in parnassu Gorlicionum in Hoffmanni script. rerum Lus.
  2. Daher manche vermuthen, es sey ein ausgebrannter Vulkan.
  3. Andern Nachrichten zu Folge befanden sich daselbst zwei einander gegenüber liegende Schlösser, zwischen welchen ein geräumiges Vorwerk, oder Maierhof lag.
  4. Grosser in s. laus. Merkwürdigkeiten, V. Thl. 3tes Kap., leitet, wie Staude, i. a. G. seinen Namen von dessen Erbauer her; allein Abrah. Gast in der Dedukzion zu seinen annal. Gorlic. 1596 beschreibt sie folgend:

    Est in trajectu propior mons, arua coloni
    Cum tenuere: loci structam dixere Coronam.
    Hinc atque hinc teretes trunci: geminique minantur
    In coelum colles, quorum sub vertice quondam