Seite:Volkssagen und volksthuemliche Denkmale der Lausitz 060.jpg

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Man findet oft noch hier und dort in den beiden Lausitzen Wiesel, Eisvögel, Mauerschwalben, Ziegenmelker u. dgl. getödtet an Stallthüren hangen, welche man für dergleichen Mittagsmännchen, Kobolde oder Mahre hält und im Fürstenthume Hechingen war ehemals sogar eine Belohnung auf todte oder lebendige Einlieferung eines Kobolds oder Alps gesetzt.

d) Hausteufelchen sind das, was bei den Alten die Laren und Penaten waren. Denn so, wie sich diese bei jenen eben nicht durch Antinousgestalten empfahlen, eben so wenig waren sie bei den Teutschen und Wenden durch Schönheit berühmt. Die Teutschen nannten sie spiritus familiares, auch Galgenmännchen, denen sie eine abenteuerliche Entstehung zuschrieben. Wie bei den Alten die Laren in heimische und öffentliche und Letztere in Weg- (viales) und Wegescheiden- (compitales) Götzen eingetheilt wurden; so war es auch hier, und Plutarch führt einen Unterschied zwischen bösen und schädlichen Geistern von dieser Art an, und nach Einführung des Christenthums setzte man zum Schutz Heiligenbilder an die Kreuzwege. Nach Theophrastus Paracelsus Ableben, welcher einen Spiritum familiarum in einer Flasche gehabt haben soll, verschwand solcher, nachdem er seinen Herrn getödtet hatte und ward nie wieder gesehen. Gegen diese bösen Geister sollen die Anfangsbuchstaben von den Namen der heil. drei Könige C.M.B. an die Thüren geschrieben, helfen und vor ihren Tücken und Ränken schützen.