Seite:Volkssagen und volksthuemliche Denkmale der Lausitz 092.jpg

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der Redoute in Dresden!“ Verblüfft sah ihn der Balllustige an, wollte sprechen; allein Sybilski gebot ihm Stillschweigen und entfernte sich. Zur bestimmten Zeit und Orte erschien der Krieger und fand bald Sybilski, der in seinem rothen Mantel gehüllt, angeschritten kam, er schlang selbigen um ihn, befahl ihm, weder rück- noch vorwärts zu blicken, und nun ging’s fort durch die Luft, als flögen sie davon. Abends Schlag fünf Uhr befanden sie sich in Dresden, hatten noch Zeit genug sich zu sammeln und einen Maskenanzug zu wählen, worauf sie mit jugendlichem Frohsinn der Redoute beiwohnten, am andern Morgen um neun Uhr Dresden verließen und auf dem Mantelfuhrwerke Mittags um eilf Uhr auf dem Paradeplatze in Warschau probemäßig gekleidet, eintrafen.

In Großsärchen bei Hoyerswerda soll er den vorbeifließenden Bach – um ihm eine andere Richtung zu geben – umgeackert haben, da ihm aber der vorgespannte polnische Ochse scheu geworden, so habe der Bach seinen noch gegenwärtigen krummen Lauf erhalten. Nach Dresden fuhr er von Särchen aus in unglaublich kurzer Zeit, lenkte die Pferde und befahl dem Kutscher sich hinten in dem Wagen schlafen zu legen. Endlich wachte der Kutscher auf, sahe sich um und bemerkte mit Staunen, daß ihre Reise nicht auf der Erde fort, sondern durch die Luft ging. Im ersten Schreck schrie er laut auf und wollte aufstehen, allein sein Herr bedrohte ihn hart, und hieß ihm, sich ruhig niederlegen, indem sie sonst beide sehr unglücklich seyn könnten. Während des Gesprächs waren sie auch wirklich schon in Gefahr gekommen, indem sie aus