Seite:Volkssagen und volksthuemliche Denkmale der Lausitz 129.jpg

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ein Schwarm Dohlen, Krähen, Elstern, Sperlinge u. dgl. sich auf dem Hofraum versammelte, von denen sogar einige ungeduldig an die Fenster pickten. Bestürzt enteilten die Gegenwärtigen der Stube, das Buch wurde in den Kamin geworfen, wo es mit einem lauten Knall zerplatzte, einige Gewehre zufällig von den verrosteten Nägeln herabfielen und die Vögel unter wildem Geschrei fortflogen. Der Grund dieser Erscheinung war, weil der geschöpfliebende Alte dieses Geflügel gezähmt hatte und ihm um diese Zeit ihr Futter reichte.

Doch was helfen alle natürliche Erklärungen bei dem, der nun einmal Geister erblicken will und sie daher überall findet? Nur das Entfernte sucht der Mensch, wobei er das ihm vor der Nase Liegende überblickt; denn noch vor ungefähr funfzig Jahren erzählte man sich in dortiger Gegend viel Wunderbares von dem Pelzmann – wie er insgemein wegen seiner Tracht genannt wurde – denn da sollte er im Dorfe herumwandeln, an Thür und Fenster – vornämlich um Weihnachtszeit – klopfen und die Leute, jedoch nur auf unschädliche Art äffen, vorzüglich aber, wenn sich etwas Wichtiges in der Familie des Guthsbesitzers ereignen sollte, oder ein ungünstiges Schicksal dem Dorfe drohe, selbiges durch Andeuten verkündigen und warnen. Man sagte daher: Der Pelzmann habe sich gezeigt, der Pelzmann gehe um u. s. w., und harrte mit Furcht der Dinge, die da kommen sollten.