Seite:Volkssagen und volksthuemliche Denkmale der Lausitz 157.jpg

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blos den dritten Theil aus, und den soll er haben, da er uns manchen guten Braten in die Küche geliefert hat. – Und, was Dich wundert, Paul! daß der fremde Herr seine Reisen bei nächtlicher Weile macht, hat mir auch Andreas, der sich des Goldfuchses Zutrauen, wie seines Knechts Offenherzigkeit zu erwerben gewußt hat, offenbart, weil nämlich zur Nachtzeit die Schnapphähne andere Beschäftigungen haben und nur am Tage als ächte Stegreife die Reisenden niederwerfen. Zur Nachtzeit, meint er, reise es sich sicherer, weil man da Niemanden auf der Straße vermuthe. Allein macht, daß wir hinkommen, Ort und Stelle hab’ ich mir schon ausersehen, wo Beide ihre Augen auf immer schließen sollen und wir uns ohne Unterschied zwischen Gerade und Heergewette in den Nachlaß der Entschlafenen theilen können.“

Unter diesen und ähnlichen Gesprächen gelangten sie an den Platz, die Posten wurden ausgestellt, doch mußten sie lange warten, ehe die dem Tode Geweihten erschienen, sie kamen endlich und wurden – da sie nicht unvorbereitet zu seyn schienen, sich tapfer wehrten und Paul schwer verwundeten – niedergemetzelt, ihre Habe genommen und so kehrten die Bösewichter, welche Paul’s Verwundung aufhielt, als die Sonne schon weit vorgeschritten war, in die Mörderhöhle zurück.

Eine Stunde nach der Räuber Abgange am vorigen Abende eilte Margarethe sofort zu Agnes, nöthigte sie – so wie sie gethan – sich in Mannskleider zu werfen, und nun traten sie ihren Weg an, bis sie nach Grotau kamen, von wo aus sie sich weiter nach Böhmen begaben.