Seite:Volkssagen und volksthuemliche Denkmale der Lausitz 198.jpg

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Kleidung, die er gewöhnlich trug, nur der graue Peter genannt. Dieser trieb sein Gewerbe weit und breit, innerhalb und außerhalb des Landes. Sein Stall barg die schönsten Zughengste, deren sich kein Magnat, Starost oder Woywode hätte schämen dürfen, indem sie von so stattlicher Gestalt waren, wohlgenährt, gestriegelt, gewaschen und gekämmt, daß sie gleich den Schnecken im Sommermonate glänzten und dabei so feurig und muthig, daß sie nur Phöbus Viergespann übertraf. Diese zogen nun in mehrern Zügen unter Aufsicht seiner Knechte im Lande umher, kamen in die Kaiserstadt Wien, in das freie Frankfurt am Main, in das reizerfüllte Florenz, stolze Rom, in das durch Handel blühende Triest, reiche Venedig u. s. w. Doch nicht allein die Pferde waren es, denen man Bewunderung zollen mußte, nein! auch Glausche’s Hornvieh und Schaafe erregten der Nachbarn Neid, denn sie glichen den berühmten Heerden des Klitumnus und Admet.

Daß also Ehren Glausch unter solchen Umständen begütert und wohlhabend war, darf wohl nicht erst bemerkt werden; es ging ihm daher, wie so Manchem, für welchen Andere arbeiten, wobei er sich mästet. Allein, woher kam diese Wohlhabenheit, dieser Reichthum? Die Sage gibt dafür an, wie folget:

Hatten sich Stallmännchen in sein Gehöft’ und Ställe eingefunden, welche das Vieh treufleißig besorgten, daher auch von dem Gesinde, welches dabei ruhige, gute Tage hatte, gern gesehen und mit Speis und Trank reichlich, so wie mit abgelegten Kleidungsstücken versorgt wurden.