Seite:Vom Heerschilde 027.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

auccedentium a Remensi archiepiscopo gratis et absque ulla contradictione certum recipiat beneficium.[1] Der Unterschied von der Scheinleihe tritt hier besonders deutlich hervor; der Bischof selbst wird mit dem Gute beliehen und nicht allein die Rechte, sondern auch die Verpflichtungen treffen ihn selbst, und nicht die die Mannschaft leistenden Barone. Noch 1269 bekennt der Bischof, dass er dem Erzbischofe homagium nomine suo — per tres homines geleistet habe, was sich wohl auf dasselbe Lehen bezieht, obwohl die Zahl der Mannen, deren der Erzbischof anfangs vier verlangte, geringer ist.[2] Im J. 1167 bekundet der König von Frankreich: quod — comes (Campaniae} H. feodum de Savigny concessit episcopo Belvacensi B. et successoribus eius; et de feudo illo iam dictus episcopus per unum militem et iustitiam et servitium comiti H. promisit et affidavit; et quod similiter facient episcopi, qui post ipsum erunt, constituit.[3] Im J. 1284 bekundet Philippus regis Francorum primogenitus, quod nos de rebus quas ratione carissimae consortis nostrae J. haeredis Campaniae tenere debemus in feodum ab episcopo Lingonensi, homagium fecimus — episcopo; hoc pacto, quod si contingat nos ad successionem regni Francorum venire evanescet homagium et nullius firmitatis existet: ita tamen, quod eidem episcopo — teneamur dare sufficientem vassallum, qui res teneat feodales et ipsi episcopo homagium faciat de praedictis, vel super his amicabiliter componere cum eodem;[4] ein Beispiel, welches auch in so weit Beachtung verdient, als sich darin die Anschauung ausspricht, dass die Folgen der einmal eingegangenen Mannschaft für die Heerschildverhältnisse sich wenigstens in Ausnahmsfällen oder nach französischem Brauche wieder aufheben lassen, während nach der Strenge des deutschen Lehnrechtes die Folgen der Niederung des Heerschildes sich sogar auf Söhne und Enkel erstrecken, auch wenn diese das Mannenverhältniss nicht fortsetzen.[5]

Beispiele für Leistung der Mannschaft durch Stellvertreter

  1. Chapeaville Gesta pontif. Leod. 2, 100.
  2. Ducange glossar. ed. Henschel 3, 682b.
  3. Brussel Us. d. fiefs 1, 3.
  4. Gallia christ. 4, 213.
  5. Vgl. Homeyer S. 303. 306.
Empfohlene Zitierweise:
Julius von Ficker: Vom Heerschilde. Innsbruck: Verlag der Wagnerschen Buchhandlung, 1862, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vom_Heerschilde_027.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)