Seite:Vom Heerschilde 072.jpg

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Wird nicht allein 1153, sondern sogar schon 846 vom Könige dem Abte von Bobbio die Grafschaft iure honorabilis feudi bestätigt,[1] so würde der Ausdruck allein schon genügend gegen die Echtheit der Urkunde sprechen. Aber gewiss nicht zufällig begegnen wir eben in der Zeit, wo wir zuerst eine Mannschaft der geistlichen Fürsten erwähnt fanden, auch zuerst in den Urkunden einer Vergabung zu Lehen an Reichskirchen, und zwar so, dass nicht blos das Neuverliehene, sondern unserer bisherigen Ausführung gemäss die gesammten Regalien der Kirche als Lehen bezeichnet werden. Der Kaiser bestätigt 1156 dem Bischofe von Verdun das beneficium comitatus et marchiae, wie es einst vom K. Otto der Kirche verliehen sei;[2] 1158 verleiht er dem Erzbischofe von Trier Silbergruben mit den Worten: tibi et per te tuis successoribus cum ceteris regalibus in beneficio libere habendam concessimus et in perpetuum legitimo titulo possidendam.[3] Der Reichsprobst von Goslar überlässt 1164 dem Probste von Richenberg quicquid in predicto monte a domino imperatore beneficiario iure susceperamus.[4] Der Kaiser sagt 1164 in Urkunde für den Bischof von Lodi: ei suisque successoribus ex nostra liberalitate in feudum damus et nostra imperiali auetoritate confirmamus omnia regalia nostra, que habemus in his locis;[5] und 1167: ecclesiae Tridentinae et eius venerabili episcopo A., qui nunc est, castrum Gardae et eius comitatum — per rectum feudum concessimus;[6] 1187 schenkt er dem Bischofe von Parma eine Burg de quo ipsum — solemniter per feudum investimus et ut illud — honorifice teneat et habeat, sicut alia regalia, quae a nobis tenet et habet.[7] Es heisst weiter in kaiserlichen Urkunden 1189 für den Bischof von Volterra: ipsi et successoribus suis monetam recto feudo tenendum in perpetuum concedimus;[8] 1213 für den Abt von Kempten: comitatum Campidonensem ei

et omnibus suis successoribus — ratione legalis feodi et

  1. Ughelli It. sacra 4, 931. 960.
  2. Calmet H. de Lorraine 2, 350.
  3. Beyer UB. 1, 673.
  4. Heineccius Antiq. Gosl. 166.
  5. Ughelli It. sacra 4. 670.
  6. Ughelli It. s. 5, 598.
  7. Affò Storia di Parma 2, 392.
  8. Ughelli It. s. 1, 1443.
Empfohlene Zitierweise:
Julius von Ficker: Vom Heerschilde. Innsbruck: Verlag der Wagnerschen Buchhandlung, 1862, Seite 68. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vom_Heerschilde_072.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)