Seite:Vom Heerschilde 086.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

de manu imperii habent in maritimis scilicet locis, Walachria, in Schalda et in utraque Bivilandia et in Brinsila; harum vero omnium dignitatum bona, quamvis de manu vestrae benignitatis suscipiantur, tamen perpendere debet clementia vestrae serenitatis, quod in archivis nostrae ecclesiae adhuc privilegia eorum summa diligentia conservantur;[1] wusste man danach, wie das die folgende Aufzählung der luxemburgischen Lehen[2] bestätigt, noch genau, was ursprüngliches Kirchengut war, so wurde dieses doch trotz der sonstigen Lehnsfähigkeit des Abtes nicht von diesem, sondern vom Reiche verliehen. Ebenso treffen wir in den Urkunden des zwölften Jahrhunderts noch überaus häufig auf die Nachwirkungen der umfassenden Säkularisation der baierischen Klostergüter durch Herzog Arnulf;[3] sie erscheinen jetzt durchweg als Reichslehen, mit welchen zunächst vom Reiche der Herzog von Baiern belehnt ist. Die Abtei Mönchsmünster selbst besass von den Zeiten König (Herzog?) Arnulfs her beneficiario more potius quam iure der Herzog, von welchem sie 1133 der Markgraf von Vohburg zu Lehen hatte.[4] Um 1160 schenkt Herzog Heinrich dem Kloster Polling ein Gut, quod antiquitus eidem ecclesiae pertinuit et quo ipse ab imperatore F. inbeneficiatus fuit; prius de manu omnium, qui hoc iure beneficii possederant, legitime solutum et libere receptum, deinde regali potestate et liberalitate imperatoris F. sibi concessum.[5] Die verliehenen Güter werden als ad regnum translata bezeichnet;[6] einzelne werden von den Königen restituirt,[7] dann unter K. Konrad III und Friedrich I mehrfach Privilegien verliehen, in welchen von vornherein gestattet wird, dass der Herzog[8] oder ab imperio inbeneficiati[9] den Abteien die entzogenen Lehngüter überhaupt oder bis zu einem gewissen Masse zurückstellen dürfen, wobei wohl ausdrücklich auf Herzog Arnulf

hingewiesen wird;[10] noch 1221 findet sich ein solches Privileg

  1. Martene Coll. ampl. 4, 458.
  2. Martens 4, 463.
  3. Vgl. Büdinger Oesterr. Gesch. 1, 239.
  4. Mon. Boica 29a, 259.
  5. M. B. 10, 22.
  6. M. B. 7, 90.
  7. M. B. 28a, 408. 507. 29a, 28.
  8. M. B. 6, 177. 7, 107.
  9. M. B. 7, 384. 29a, 274.
  10. M. B. 6, 177.
Empfohlene Zitierweise:
Julius von Ficker: Vom Heerschilde. Innsbruck: Verlag der Wagnerschen Buchhandlung, 1862, Seite 82. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vom_Heerschilde_086.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)