Seite:Vom Heerschilde 124.jpg

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a comite de Lucellenburch et de eo homo suus efficiatur.[1]

Weiter hatten der Staufer Otto und die Herzoge von Meran als Pfalzgrafen von Burgund Lehen vom Herzoge von Burgund oder Dijon. K. Heinrich bekundet 1193, dass er zwischen dem Sohne des Herzogs und seinem Bruder dem Pfalzgrafen einen Vergleich vermittelt habe, wonach anerkannt sei, quod Matiscon et Polegium — sunt de feodo ducis Divionensis et quod jam dictus frater noster hoc tenebit, quamdiu vixerit, et quicumque post eumdem fratrem nostrum sive haeres suus fuerit sive alius praenominata feoda — possidebit, tenebit ea de duce Divionensi vel eius successore legitimo; ganz dasselbe wird 1215 bezüglich des Herzogs von Meran anerkannt, und wenn in beiden Fällen das Homagium nicht erwähnt wird, während 1217 Graf Stephan Macon vom Herzoge von Dijon mit der Bestimmung zu Lehen nimmt, dass, wenn der haeres legitimus, qui comitatum Burgundie tenebit, homagium dicto duci fecerit, er es von diesem als Afterlehen nehmen soll, so dürfen wir wohl annehmen, dass der Herzog von Meran das Leisten der Mannschaft verweigerte.[2]

Haben wir in beiden Fällen Grund zu der Annahme, dass die Belehnung nicht in strengster Form erfolgte, so mag auch das zu berücksichtigen sein, dass es sich um eine Verbindung mit auswärtigen Fürsten handelt und um den romanischen Westen des Reichs, wo wir so manche Abweichungen von den einfachern und strengern Satzungen des deutschen Lehnrechts finden. Dass ein deutscher Laienfürst im dreizehnten Jahrhunderte Lehen von einem andern deutschen Laienfürsten gehabt hätte, geschweige denn sein Mann geworden wäre, dafür ist mir kein Beispiel bekannt.

Umgekehrt lässt sich von allen den Grossen, welche, obwohl sie höhere Amtstitel führten, doch nicht Fürsten waren, auch durchweg nachweisen, dass sie Lehen von Laienfürsten hatten. Als Beispiel für die Belehnung der Magnaten durch Laienfürsten mag es genügen, auf einen der angesehensten

  1. Bertholet H. de Luxembourg 4, 52.
  2. Perard Recueil 318. 321.
Empfohlene Zitierweise:
Julius von Ficker: Vom Heerschilde. Innsbruck: Verlag der Wagnerschen Buchhandlung, 1862, Seite 120. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vom_Heerschilde_124.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)