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September zu ernten. Die Körner werden in kleinen hölzernen Baracken von zwölf bis vierzehn Fuß Höhe auf dem Felde verwahrt. Die Wälder bringen Buchsbaum im Überfluß hervor, der infolge des einen Hauptausfuhrartikel des Landes bildet.

Vornehmer Einwohner aus Imereth mit dem Papanaki bekleidet.

Die Bevölkerung ist dünn gesäet, dagegen findet sich auf den Eisenbahnstationen stets eine große Menschenmenge, was sich daraus erklärt, daß nur ein einziger Zug täglich in jeder Richtung fährt. Die fremde Sprache, die buntscheckigen Erscheinungen setzen den Reisenden in Erstaunen. An einer der Stationen spaziert schwerfällig in der Mitte des Volkes ein vornehmer Imerether. Er ist mit einem langen Kaftan bekleidet und trägt auf seinem Kopfe den viereckigen, kleinen, mit auffallenden Stickereien verzierten Papanaki. Sein Gang ist würdevoll; aber die Vornehmheit seiner Haltung verliert viel durch einen nicht zu übersehenden Zug von Müßiggang.

Bei Nikolaja überschreitet die Bahn den Natonjeba-Fluß, im Altertum Isis genannt, der bis zu dem letzten russisch-türkischen Kriege die Grenze bildete. Jetzt trennt er die Provinz Batum-Kars von dem Gouvernement Kutais.

Empfohlene Zitierweise:
Paul Müller-Simonis: Vom Kaukasus zum Persischen Meerbusen. Verlag von Franz Kirchheim, Mainz 1897, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vom_Kaukasus_zum_Persischen_Meerbusen.pdf/25&oldid=- (Version vom 1.8.2018)