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den Nutzen gezogen zu haben, daß sie Mittel und Wege kennen lernten, um später ihren Ehrgeiz befriedigen zu können; noch andere endlich fühlten sich in ihrer Eitelkeit durch den Kontrast zwischen der blühenden lateinischen Kirche und dem armseligen Zustand ihrer Kirche verletzt und kehrten voll eifersüchtigen Verdrusses in den Orient zurück und wurden bei der ersten Gelegenheit unverbesserliche Dissidenten. Sehr gut unterrichtete Personen haben sich deshalb auch schon die Frage vorgelegt, ob es nicht besser sei, wenn man die Orientalen in Rom zurückhielte, anstatt sie wieder in ihre Heimat zurückzusenden, und ob man nicht auf eine andere Weise dem Orient die wohlthaten der Erziehung und des Unterrichtes verschaffen könne.

In dieser Gedankenreihe bildete die Mission der Dominikaner in Mosul eines der größten Hilfsmittel, die den Christen dieser Gegenden zur Verfügung standen.

Die Dominikanerpatres von Mosul.

Nachdem dieselbe durch Benedict XIV. im Jahre 1760 gegründet worden war, wurde sie zunächst den italienischen Dominikanern anvertraut. Diese waren die ersten, die wirklich in das Herz dieser stolzen Bergvölker eindrangen. Pater Soldini wurde nach einer neunzehnjährigen Thätigkeit in Sakho im Jahre 1779 getödtet.

Pater Garzoni, der bekannteste unter diesen Missionaren, blieb achtundzwanzig Jahre in Ahmediyah und war der erste, der eine kurdische Grammatik veröffentlichte. Er starb 1792.

Die Mission erhielt sich und entfaltete sich inmitten von tausenderlei Verfolgungen. Im Jahre 1859 wurde sie offiziell der Dominikanerprovinz von Frankreich übertragen, und Pater Besson übernahm die Leitung. Von dieser Zeit an hat sie sich immer weiter entwickelt; heute zählt sie in Mosul selbst zehn Dominikaner geistliche.

P. Duval ist der Suverior des Klosters; – er ist das stattliche Bild eines Missionars, den zweiunddreißig Jahre angestrengter Arbeit vor der Zeit haben

Empfohlene Zitierweise:
Paul Müller-Simonis: Vom Kaukasus zum Persischen Meerbusen. Verlag von Franz Kirchheim, Mainz 1897, Seite 286. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vom_Kaukasus_zum_Persischen_Meerbusen.pdf/310&oldid=- (Version vom 1.8.2018)