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gruppiert, an dem sie friedlich fressen und ihr Geschäft nur zeitweise durch ihr unmelodisches Geschrei unterbrechen.

Nach der Angabe des Einwohners von Samarra, der uns führte, zählt die Stadt tausend Häuser, darunter vierhundert persische.

Außerhalb der Stadt, eine Strecke weiter nach Nordosten, Finden sich sehr merkwürdige Ruinen. Es ist dies zunächst ein großes Rechteck von hohen Mauern umgeben, die mit hervorspringenden Halbtürmen geschmückt sind; dann steht hinter diesem Rechteck, aber vollständig isoliert, ein großer Turm mit konischem Gewinde. Der untere Teil des Turmes ist viereckig und, so viel ich es ohne Kompaß abschätzen konnte, genau nach den vier Haupthimmelsgegenden gerichtet. Die Windungen selbst sind auf der Nord> und Südseite leicht abgeplattet, so daß sie mehr eine Ellipse als einen Kreis beschreiben. Der Anblick dieses Monuments ist sehr eigentümlich, und vergebens fragt man sich, welchem Zweck dasselbe wohl gedient haben mag.

Darreichung des Tschibuks.

Ich war versucht, in ihm die Ruinen einer Sternwarte aus den Zeiten der Khalifen zu erblicken.

Da unser Besuch so weit beendet war, gingen wir zum Kellek.

Das Wetter war herrlich; der Fluß fließt langsam und majestätisch in der Mitte einer großen Ebene, wo die Landschaft zwar einförmig ist, aber bei der Beleuchtung durch die Sonne ist diese Einförmigkeit großartig und durchaus nicht ermüdend.

10. Januar.

Während der Nacht hatte sich das Wetter verschlechtert und unter einem Himmel, der uns von Zeit zu Zeit einen Platzregen bescherte, wurde die Reise sehr

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Paul Müller-Simonis: Vom Kaukasus zum Persischen Meerbusen. Verlag von Franz Kirchheim, Mainz 1897, Seite 309. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vom_Kaukasus_zum_Persischen_Meerbusen.pdf/335&oldid=- (Version vom 1.8.2018)