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der Befestigung Sololaki und der Zitadelle Awlabar errichtete. Dagegen ist das moderne Tiflis mehr stromaufwärts erbaut. Das rechte Ufer ist mehr das Viertel der Beamten, während das linke von deutschen Kolonisten zum großen Teil bewohnt ist, wie sich auch in der Nähe von Tiflis noch heute württembergische Kolonistendörfer befinden, deren Bewohner ihren heimatlichen Sitten und Gebräuchen treu geblieben sind. Auch befindet sich auf dem linken Ufer der Bahnhof.

Plan von Tiflis (Maßstab 1:36000).

Von Anfang an hatte Tiflis nur einen befestigten Brückenkopf. Wakhtan-Gurgaslan gründete das heutige Tiflis im Jahre 455 der christlichen Zeitrechnung. Dessen Sohn Datschi verlegte seine Residenz von Mzkhet nach Tiflis im Jahre 499. Mzkhet blieb trotzdem noch immer der religiöse Mittelpunkt des Königreichs Georgien und besaß auch noch lange den Titel einer Hauptstadt.

Tiflis fiel im Laufe der Zeit allen Eroberern, die Asien verwüsteten, in die Hände. „Der Name Tiflis,“ sagt Brosset, „erinnert an vierzig heldenmütige Geschlechter, die bald zu dem höchsten Ruhme gelangten, den ein mit Energie begabtes Volk überhaupt nur erreichen kann, die aber auch bald in dem Abgrund der

Empfohlene Zitierweise:
Paul Müller-Simonis: Vom Kaukasus zum Persischen Meerbusen. Verlag von Franz Kirchheim, Mainz 1897, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vom_Kaukasus_zum_Persischen_Meerbusen.pdf/45&oldid=- (Version vom 1.8.2018)