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auszumalen. Die Besorgnis, daß der Erfurter Humbug mich wieder in Anspruch nehmen werde, tritt in den Hintergrund, und bin ich sehr neugierig, wie unsere Minister und Herr v. Radowitz, der „Kluge“ katexochen [WS 1] es anfangen werden, die eigene Eitelkeit und Königliche Schwärmerei so weit zu betrügen, daß sie sich aus dem Lande der Romantik wieder in irgend eine Wirklichkeit herein lavieren. Über Radowitz existirt viel Irrthum in dieser Welt. Die Meisten halten ihn für eine dämonische Natur, von großartigen, geistigen Hülfsquellen, die irgend welche geheime Zwecke mit überlegener Geisteskraft und Energie verfolgt; das Düstre seine südslavischen Physiognomie, das Geheimnisvolle, in welches er sein Wesen zu drapieren beliebt, bestärken in dieser Ansicht. Wenn ich auch von

Anmerkungen (Wikisource)

  1. κατ'ἐξοχήν = vorzugsweise, schlechthin, im eigentlichen Sinne
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Otto von Bismarck, Gustav Scharlach: Vom jungen Bismarck. Alexander Duncker, Weimar 1912, Seite 112. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vom_jungen_Bismarck.pdf/107&oldid=- (Version vom 18.8.2016)