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vielleicht noch bis Weihnachten spielen; Du kämst also selbst heute noch zeitig genug zum Wühlen nach Rothenkirchen. – Über den jetzigen Stand jener Crisis wirst Du mehr wissen als ich, denn hierher nach dem fernsten Winkel des Königreichs kommen nur ab und an dunkle und unbestimmte Gerüchte. Soviel scheint klar zu sein, daß Du B… in ein ungeheures Malheur hineingeritten hast. Der Mann hat in der bekannten Verfassungsfrage ungefähr so wie Du es hast haben wollen, votirt, und sich dadurch seine Collegen dergestalt verfeindet, daß er schon seit längerer Zeit an den Sitzungen des Gesammt-Ministerii gar keinen Theil mehr nimmt. Die Leute aber, die die von ihm kund gegebene Ansicht theilen, trauen ihm nicht und wollen mit ihm kein Ministerium bilden. Der arme Mann

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Otto von Bismarck, Gustav Scharlach: Vom jungen Bismarck. Alexander Duncker, Weimar 1912, Seite 127. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vom_jungen_Bismarck.pdf/122&oldid=- (Version vom 1.8.2018)