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1.
Lieber Giesecke![1]

Willst Du diesen Brief in derselben Stimmung lesen, in welcher er geschrieben ist, so trinke erst 1 Fl. Madeira. Ich würde mich wegen meines langen Stillschweigens entschuldigen, wenn Dir nicht meine angeborene Tintenscheu bekannt wäre, und wenn Du nicht wüßtest, daß ich in Göttingen lieber 2 Fl. Rheinwein trank, als einen Brief schrieb, und daß ich beim Anblick einer Feder Convulsionen bekam. Wie schlecht es mir in der letzten Zeit gegangen ist, hast Du wol gehört; ich habe auf der Reise noch in Braunschweig, Magdeburg, Schönhausen und Brandenburg 3-4 Wochen im Fieber gelegen. Später fanden sehr


  1. Giesecke = Studentenname Scharlachs. Auch andere Personen sind häufig nur mit dem Studentennamen bezeichnet.
Empfohlene Zitierweise:
Otto von Bismarck, Gustav Scharlach: Vom jungen Bismarck. Alexander Duncker, Weimar 1912, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vom_jungen_Bismarck.pdf/6&oldid=- (Version vom 1.8.2018)