vnd fur keinen Gotts dienst / wurden rechte pfaffen vnd münche / on das sie nicht platten noch kappen trugen / Wolten sie Gott dienen / so musten sie ynn die kirchen / Solchs müssen mir bezeugen alle herrn / so dazu mal gelebt vnd solchs erfaren haben / Denn mein Gnedigster herr Hertzog Friderich / seliger gedechtnis / ward so fro / da ich zu erst von weltlicher Oberickeit schreib / das er solch Büchlin lies abschreiben / sonderlich einbinden vnd seer lieb hatte / das er auch mocht sehen / was sein stand were fur Gott.
Also war dazumal der Bapst vnd die geistlichen / alles ynn allen / vber allen vnd durch allen / wie ein Gott ynn der welt / vnd lag die weltliche öberkeit ym finstern verdruckt vnd vnbekand. Nu wolt der Bapst gleichwol Christen sein mit seinem hauffen / vnd gab doch fur zu kriegen widder den Türcken. Vber den zwey stücken hub sichs / denn ich erbeitet dazumal ynn der lere / so die Christen vnd gewissen betraff / hatte auch selbs noch nichts von der weltlichen öberkeit geschrieben / also das mich die Papisten einen heuchler der Fürsten scholten / weil ich allein von geistlichem stande handelt / wie sie Christen sein musten / vnd nichts von dem weltlichen / gleich wie sie mich nu auffrurisch schelten / nach dem ich von der weltlichen öberkeit also herlich vnd nützlich geschrieben habe / als nie kein lerer gethan hat / sint der Apostel zeit (Es were denn S. Augustin) des ich mich mit gutem gewissen vnd mit zeugnis der welt rhümen mag.
Vnter den stücken aber Christlicher lere / handelt ich auch das / da Christus Matthei spricht / Ein Christ solle dem vbel nicht widderstreben / sondern alles leiden / den rock dem mantel nach / faren vnd nemen lassen / den
Martin Luther: Vom kriege widder die Türcken. , Wittenberg 1529, Seite 06. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vom_kriege_widder_die_T%C3%BCrcken0006.jpg&oldid=- (Version vom 7.1.2019)