Seite:Vom kriege widder die Türcken0037.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

predigen vnd vermanen sie treiben vnd yhr gewissen auffs höhest beschweren / wie sie Gotte schuldig sind / yhre vnterthan nicht so iemerlich lassen verderben / Vnd wie sie grosse treffliche sunde thun / das sie yhr ampt hierynn nicht bedencken / vnd den ihenigen / so mit leib vnd gut vnter yhrem schutz leben sollen / vnd mit eiden vnd hulden verbunden sind / nicht mit hülff vnd rat erscheinen / nach allem vermügen.

Denn mich dunckt / so viel ich noch ynn vnsern Reichstagen gespüret habe / das widder Keiser noch Fursten / selbs gleuben / das sie Keiser oder fursten sind / Denn sie stellen sich ia eben also / als stünde es ynn yhrem gutdüncken vnd wolgefallen / ob sie yhre vnterthan sollen retten vnd schützen fur gewalt des Turcken odder nicht / Vnd die Fursten auch nichts sorgen noch dencken / das sie fur Gott höchlich schuldig vnd verpflichtet sind / mit leib vnd gut dem keiser hierynn rethlich vnd hülfflich zu sein / Ein iglicher lests dahin gehen vnd fahren / als gienge es yhn nichts an / odder hette widder gebot noch not / die yhn dazu zwünge / sonder als stünde es ynn seiner freyen wilköre / zuthun odder zu lassen / Gleich als itzt auch der gemein man / denckt nicht / das er Gott vnd der welt schuldig / so er einen geschickten son hat / ynn die schule zuthun vnd studirn zulassen. Sondern yderman meinet / Er hab frey macht seinen son zu zihen nach seinem willen / Es bleibe Gotts wort vnd ordnung / wo sie wolle / Ja es thun die Ratherrn ynn Stedten vnd fast alle öberkeit auch also / Lassen die schulen zurgehen / als weren sie der selbigen frey vnd hettens ablas dazu / Niemand denckt / das Gott ernstlich gebeut vnd haben wil / die geschickten kinder zu zihen zu seinem lob vnd werck /