teglicher / merglicher rustung vnd vbungen des streits / das er kan nach drucken / vnd zwo / drey / vier grosse schlacht nach einander vberliefern / wie er mit dem Soltan beweiset hat / Es ist ein ander Maiestet mit diesem Gog vnd Magog / denn mit vnsern Königen vnd Fürsten.
Solchs sage ich darumb / das ich besorge / meine
Deudschen wissens odder glaubens nicht / Dencken
villeicht / sie seyen alleine mechtig gnug / vnd halten
den Turcken etwa fur einen herrn / als den Konig
zu Franckreich etc. dem sie leichtlich widderstehen
wollen. Aber ich wil warlich entschuldigt sein / vnd
meine zunge vnd fedder mit dem blut nicht beschweret
haben / so sich ein Konig odder Furst allein / widder
den Turcken legt / Denn es heist Gott versucht / wenn
yemand mit geringer macht sich an einen
mechtigern Konig macht / wie Christus ym Euangelio
Luce auch anzeigt / Sonderlich / weil vnser Konige
nicht so geschickt sind / das man gottlicher
wunderwerg sich bey yhn versehen mocht. Der Konig
zu Behemen ist itzt ein mechtiger Furst / Aber Gott
sey dafur / das er nicht allein sich an den Turcken
lege / sondern habe Keiser Carol zum heubtman vnd
nachdruck mit aller macht. Wolan / Wers nicht
gleubt / den las ichs aus der erfarunge lernen / Jch
weis wol / was des Türcken macht fur eine macht
ist / Es liegen mir denn die Historici vnd
Geographi / neben der teglichen erfarung / welchs sie mir
nicht thun / das weis ich.
Martin Luther: Vom kriege widder die Türcken. , Wittenberg 1529, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vom_kriege_widder_die_T%C3%BCrcken0059.jpg&oldid=- (Version vom 7.1.2019)