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eine äußerst interessante, ziemlich reiche Sammlung von allerley Kleidungsstücken, Waffen, Zeugen und Hausgeräthen der Südsee-Insulaner.

Im Gebrause der Wogen, die Liebaus Hafen umspülen, scheinen die sanften Töne der Musik verhallen zu wollen. Auch unter den Damen kenne ich nur wenige, welche sich durch musikalisches Talent auszeichnen, obgleich das Orchester im Schauspielhause, das von Dilettanten unterstützt wird, durchaus brav ist, und die Bewohner Liebaus bey ihren Gesellschaften den Gesang ungern entbehren; doch sind es mehr Akkorde der Freude als der Kunst, die man hört.

Seit wenigen Jahren existirt auch ein Schauspielhaus in Liebau, dessen Äußeres nicht als geschmacklos getadelt werden kann; desto mehr verdient es die innere Einrichtung. So sind z. B. die Logen weder von Pfeilern unterstützt, noch durch Seitenwände geschieden; sondern gleichen unförmlichen tiefen Kisten, ganz denen gleich, welche am dasigen Hafen ausgebaut worden, aus

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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 94. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/105&oldid=- (Version vom 13.12.2020)