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Bahn durch die Allee des Mastenwaldes. Die dunkeln Gewölbe der Speicher werfen ihre Schatten mit hohen Bogen umher. Alles trägt dazu bey, die Scene feyerlich zu machen und eine melancholische Stimmung zu wecken, die von dem Gottesacker, ganz in der Nähe des Hafens, und durch die, über die weite Kirchhofsmauer hervorragenden Grabgewölbe und einsamen Thürmchen neue Nahrung erhält.

Öffentliche Versammlungshäuser giebt es hier, etwa das Meißelsche Kaffeehaus ausgenommen, keine, die der Erwähnung werth wären. Dort aber findet man täglich eine angenehme Gesellschaft von gebildeten Personen.

Während der Zeit des Seebades (in den Monaten Juny, July und August) wird Liebau von Einheimischen und Fremden zahlreich besucht. Der dortige Strand ist zum Baden bequem, und der Seegrund weicher Sand. Dann wird die um diese Zeit schon durch den Handel belebte Stadt es durch den Zufluß der Badegäste noch mehr, der dann die geselligen Freuden erhöht. Jeder Tag ist

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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 104. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/115&oldid=- (Version vom 12.12.2020)