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doch, wenn der Zug der Böte ihnen zu nahe kam, erhoben sie sich mit klopfenden Schwingen, und ihr schwerer Flug brauste durch die Luft dahin; nur die Mütter, besorgt um die schutzbedürftige Brut, schwammen ins Rohr zurück. Diese hatten das Schicksal der Leda, die der zärtliche Schwan verließ, als ihre Tugend den Schwanengesang vollendete.

Die Strahlen der untergehenden Sonne flammten über die Spitzen des im kühlen Abendwinde schwankenden Rohrs, und zogen über die Schilfinseln eine magisch zitternde Beleuchtung: da suchten wir das verlassene Ufer und — den wirthlichen Krug zu erreichen — und traten am andern Morgen, mit Beute beladen, unsern Rückweg nach Liebau wieder an.



Empfohlene Zitierweise:
Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 119. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/130&oldid=- (Version vom 14.2.2021)